Bulgarien: Protest gegen "Hundedrehen" in Brodilovo |
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Unkulturelle Bereicherung - Entsetzliches Ritual mit Hunden in Bulgarien Am 1. Jänner kommenden Jahres wird Bulgarien der Europäischen Union beitreten und damit der "westlichen Wertegemeinschaft" (kaufen, konsumieren und immerwährendes Wachstum) angehören. Die Politikerkaste hat Bulgarien für Europareif befunden - dass die dortige Gesellschaft in moralischen und ethischen Angelegenheiten, insbesondere im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen eventuell doch noch lernfähig ist, ist angesichts des folgenden Berichts nur schwer zu hoffen. Anfang März jedes Jahres praktizieren die Bewohner des Dorfes Brodilovo (ca. 560 km entfernt von der bulgarischen Hauptstadt Sofia) ein schreckliches "Ritual", welches nicht nur barbarisch, sondern auch ungesetzlich ist. Die grausame Vorführung nennt sich "Trichane na kuche" - "der drehende Hund": Die Dorfbewohner versammeln sich um den örtlichen Fluss, ein paar Männer hängen mehrere Straßenhunde in einer Reihe an Seile, ziehen das Seil ca. 3 bis 4 Meter hoch über das Wasser und drehen dann das Seil mit dem daran hängenden Tier mit sehr hoher Geschwindigkeit. Dann lassen sie das Seil plötzlich los und die Hunde fallen schwindlig gedreht in das eiskalte Flusswasser. Der Sinn dieses brutalen Rituals: Die Dorfbewohner glauben, dass das Jahr umso besser wird und die Ernte umso reicher ausfallen wird, je mehr Exkremente das traumatisierte Tier in der Luft verliert. Die Hunde verlieren durch den Schock oft das Bewusstsein und viele sterben qualvoll. Doch damit nicht genug. Statt gegen diesen Missbrauch vorzugehen, ist die Dorfverwaltung von Brodilovo auf diese erschütternde Prozedur auch noch stolz und versucht sie sogar in internationalen Tourismusführern zu vermarkten! Dabei wird die Vorführung als eine "bereits hundertjährige bulgarische Tradition" angepriesen. Dies entspricht aber keineswegs der Wahrheit und die Praxis ist auch illegal: Gemäß dem bulgarischen Gesetz dürfen Tieren keine unnötigen Schmerzen, Verletzungen, Leiden, Stress und Angst zugefügt werden. Ebenfalls dürfen keine Tiere zu Attraktionszwecken, welche den Tieren Schmerzen und Verletzungen zuführen, missbraucht werden. (Quelle: www.tierhilfe-bulgarien.ch ) Klebstoff aus Hunderesten Dass so ein "Ritual" nicht zufällig in diesem Land passiert, lässt ein Bericht erahnen, wie man in Bulgarien mit Hunden umgeht: Zurzeit werden jeden Tag ca. 300 Hunde in die zwei existierenden Vernichtungsstationen Lozenec und Mirovjane eingeliefert. Gemäß Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters der Vernichtungsstation Lozenec kommen mehr als die Hälfte der Tiere bereits tot an: Vergiftet durch die Narkosepfeile der Hundefänger, erdrosselt mit Drahtschlingen oder ganz einfach bereits beim Einfangen zu Tode geprügelt. Die noch lebenden Hunde werden in kleine Transportkäfige eingeworfen - wie Mehlsäcke! - und in die Todeslager geschafft. Die offizielle Version, dass sie dort nach 14 Tagen Wartefrist "schmerzlos euthanasiert" würden, wird als zynische Schutzbehauptung entlarvt. Die meisten Hunde werden bereits am selben Tag stranguliert, erschlagen, aufgeschlitzt oder durch Injektionen von billigem Alkohol direkt ins Herz getötet. Um Euthanasiestoff einzusparen, werden einige Hunde mit einem Beil bewusstlos geschlagen und in die Tiefkühlkammern der Vernichtungslager zum Sterben eingeworfen. Die Welpen werden in Säcke eingepackt und erstickt. Den schönsten Hunden wird bei lebendigem Leibe das Fell über die Ohren gezogen, ihre Pelze werden hinterher zu Mänteln verarbeitet. Die Kadaverreste finden ihre "Wiederverwertung" als Fleischnebenerzeugnisse und Tierfutter; aus den Knochen macht man Klebstoff. Österreichs Politiker sind stolz auf das "beste Tierschutzgesetz Europas". Was nützt es, dass in Europa der Stierkampf, das Schächten von Tieren und wohl auch bald der "bulgarische Brauch" an der Tagesordnung sind - das nennt man wohl kulturelle Bereicherung. (Quelle: Harald Kieberger, "Mostviertel-Basar", Nr. 179, 07.06.06; 56) Proteste an: Zentrale Botschaften Bulgarien Republik Ihre Excellenz Dr. Meglena Plugcieva Botschafterin Mauerstr. 11 10117 Berlin Tel. 030 - 20 10 922 Fax 030 - 201 21 07 oder Sofia: Botschaft der Bundesrepublik Deutschland An den Botschafter Postf. 869 1113 Sofia Tel. 00359 - 2 - 918 38 110 Fax: 00359 - 2 - 96 31 658 oder Bulgarische Botschaft 1040 Wien Schwindgasse 8 Fax: 0043 - 1 - 50 51 423 |
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