Tierschutz in Bulgarien - Stadt Provdiv

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Das Camp der Verstoßenen.

Ein halbes Jahr ist es her, dass die TIERHILFE SÜDEN e.V. die Unterstützung des Projektes der Kettenhunde in der Provinzstadt Plovdiv, in Bulgarien aufgenommen hat. Ein halbes Jahr, in dem viel passierte.

Tierliebe und andere Krankheiten
Von den ursprünglich 50 vor Ort angekettenen Hunden (Bericht im Rundschreiben Nr. 1/2011), die ein alter Mann aus falsch verstandener Tierliebe mehr schlecht als recht versorgte, die halb verhungert an der Kette hingen, durften einige in den vergangenen Monaten von diesem schrecklichen Ort wegziehen. Doch...

Kann das Tierschutzgesetzt hier helfen?
In einem Land, wo es zwar ein modernes und auf Papier funktionierendes Tierschutzgesetz gibt, verwundert es, dass es praktisch kaum Tierschutz gibt. Tiere werden weiterhin misshandelt, angefahren, vergiftet, erschossen oder grundlos verkrüppelt. In einem Land wie Bulgarien ist es daher leider immer noch möglich, ein solches „Hundelager“ zu betreiben, unabhängig davon, ob es auf falsch verstandener Tierliebe beruht oder auf der bekannten Tiersammel-Krankheit. Ob das eine oder das andere – wir fühlten uns verpflichtet, hier zu helfen.

Können wir die Kosten stemmen?
Die wenigen Pflegestellen in Bulgarien sind voll, es sind lange Wartezeiten. Das hat uns dazu gezwungen, selbst „Notfellchen“ in Hundepensionen unterzubringen, Kosten, die wir uns eigentlich gar nicht leisten können. Denn bei den zahlreichen Hunden, die schlecht gehalten werden, fallen jede Menge Verpflegungs- und Tierarztkosten an.

Geschichten, traurige Geschichten
Hündin Crista, eine Handvoll Leben, wurde von Anwohnern angeschossen. Eine Kugel traf den Unterleib, die andere das Auge. Andere Welpen überlebten nicht die Schießerei und erlagen ihren Verletzungen. Man fragt sich regelrecht, was für krankhafte Geister es sind, die einen winzig kleinen Welpen erschießen.

Schwer verletzt hat auch Hund Foxy mehrere Tage ausharren müssen, bis wir ihn in einem Bergdorf fanden. Angefahren, mit abgerissener Pfote wurde er von den Bewohnern durch das Dorf gescheucht.

Die Geschichte von Foxy und Hera
Wären wir ihm nicht begegnet, er wäre elend verreckt. Doch kaum hatten wir Foxy in die Klinik gebracht, fragten uns noch diese Anwohner, ob wir sie nicht auch von der Straßenhündin Hera „befreien“ möchten. Hera, eine äußerst liebe und menschenbezogene Hündin, wurde von den Bewohnern auch vertrieben. Auf unsere Antwort, wir haben keine Unterbringungsmöglichkeiten, sagte man uns, dass man ja sonst „den Jäger rufen würde, der sie schon irgendwie verschwinden ließe“. So kam es, dass wir auch Hera übernahmen und mit ihr die Unterbringung im Hundehotel.

Noch ein langer Weg liegt vor uns
Wir sehen unseren Einsatz vor Ort als langfristige Aufgabe. Es ist nicht damit getan, die sozialen und menschenbezogenen Hunde in ein neues Zuhause zu vermitteln.
Doch was mit den Hunden aus dem „Camp der Verstoßenen“ wird, die nicht sozialisiert, die scheu sind und misshandelt wurden, die eventuell zubeißen würden, wissen wir noch nicht. Doch wir wollen sie nicht einfach zurücklassen und sie an der Kette weiterhin seelisch und körperlich verkümmern lassen.

Das ist unser Ziel
Die einzige Möglichkeit, die wir für die schweren Fälle sehen, ist, ein kleines Grundstück mit bestehender Behausung zu mieten, auf dem Hunde frei in Gehegen und in unmittelbarer Nähe zu ihren Betreuern leben. Bitte helfen Sie, lieber Tierfreund, uns dabei!

Wir flehen um Hilfe für diese Ärmsten
Wir würden uns weiterhin über die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der TIERHILFE SÜDEN freuen. Alleine werden wir es bestimmt nicht stemmen können, wir sind derzeit nur fünf ehrenamtliche Personen. Bitte spenden Sie für die gute Sache!

Es ist seit Ende Februar kein einziger Tag vergangen, an dem wir uns nicht mit den Hunden und für die Hunde vor Ort in irgendeiner Art und Weise engagiert haben, jeder so viel er kann und wie er kann. Es ist nicht leicht, aber wir machen weiter.
Martina Ruseva, Plovdiv und Siegen

ruseva.martina@yahoo.de

Diese Frauen haben es geschafft, 24 Kettenhunden ein neues Leben zu geben. Es tut sich was!
 

Die Seele der Organisation Martina Ruseva kümmert sich um alles, was auf der deutschen Seite anfällt, wie Vermittlung und Betreuung von Pflegestellen, sie sammelt Futter- und Sachspenden und rührt die Werbetrommel für die Bulgarien-Hunde vom „Camp der Verstoßenen“.
Dessy Davidova ist unser wandelnder Tierarzt-Almanach, kennt sich in allen medizinischen Fragen aus, kümmert sich um die Sozialisation der Tiere und hält den Kontakt zu den städtischen Behörden, bei denen sie immer wieder mal anklopft!
 
Donika Todorova engagiert sich für diese Ärmsten. Sie betreut Pflegestellen, organisiert Transporte, Tierarztbesuche.
Kein Weg ist zu weit!
Milka Chuleva betreut die „Notfellchen“ vor Ort,
bringt die Hunde zum Flughafen
und ist unsere Webmasterin. 
Dina vorher
Dina nachher
Jana vorher
Jana nachher